Die positiven Auswirkungen der Sauna auf die Gesundheit sind bekannt. Auch Menschen, die unter Asthma leiden, können von Saunagängen profitieren und durch Schwitzkuren die Symptome der chronischen Atemwegserkrankung lindern. Die folgenden Tipps helfen Ihnen, Ihren Saunaaufenthalt sicher und angenehm zu gestalten, wenn Sie Asthmatiker sind.
1. Asthma – Symptome und Ursachen
Asthma bronchiale ist eine chronische Atemwegserkrankung mit vorwiegend trockenem Husten, Atemnot und Brustenge. In den Atemwegen der Betroffenen befindet sich zäher Schleim, der sich nur unter großen Anstrengungen abhusten lässt. Während des Ein- und Ausatmens treten pfeifende oder brummende Geräusche auf, die von den verengten Bronchien ausgehen. Asthma ist eine komplexe Erkrankung, die auf verschiedene Ursachen zurückzuführen ist, die einander beeinflussen und verstärken.
Die Symptome verschlimmern sich, wenn die Betroffenen Allergenen ausgesetzt sind. Bei diesen handelt es sich beispielsweise um Hausstaub, Pollen und Tierhaare. Infektionen der Atemwege wie Erkältungen können die Krankheitszeichen ebenfalls verstärken.
Viele Betroffene berichten über eine Verschlimmerung ihres Asthmas, wenn sie sich körperlich anstrengen oder unter Stress stehen. Unter Stresserleben kommt es gehäuft zu Asthmaanfällen, die durch starken Husten und Atemnot gekennzeichnet sind.
2. So beeinflussen Saunagänge die Symptome von Asthma
Für Asthmatiker bringen regelmäßige Schwitzkuren mehrere Vorteile mit sich: Die positiven Effekte des Saunierens auf das Immunsystem sind hinlänglich bewiesen. Dadurch reduzieren Saunagänge die Gefahr, an Erkältungen und anderen grippalen Infekten zu erkranken, die zu einer Verschlimmerung der asthmatischen Symptome führen.
Eine im Jahr 2021 im „American Journal of Medicine“ veröffentlichte Untersuchung belegt weitere Vorteile der Sauna für Asthmatiker: Das Einatmen von Luft, deren Temperatur bei über 37 Grad Celsius und deren relative Feuchtigkeit 100 % beträgt, beugt belastungsinduziertem Asthma vor (Greco, 2021). Dabei handelt es sich um eine spezielle Form der chronischen Atemwegserkrankung, deren Symptome gehäuft bei körperlicher Belastung auftreten. Für Menschen, bei denen belastungsinduziertes Asthma besteht, geht die Erkrankung mit zwei wesentlichen gesundheitlichen Nachteilen einher: Einerseits leiden sie unter den Auswirkungen der Krankheit selbst, andererseits sind für sie sportliche Aktivitäten nur eingeschränkt möglich, woraus sich weitere nachteilige Folgen für die Gesundheit ergeben.
Die hohen Temperaturen in der Sauna fördern die Produktion des Hormons Cortisol, das Bestandteil von vielen Medikamenten zur Asthmatherapie ist. Zudem trägt die Hitze zur Entspannung der Lungenmuskulatur bei, wodurch es zu einer Weitung der bei Asthmatikern häufig verengten Atemwege kommt.
Außerdem wirkt der heiße Dampf beim Aufguss schleimlösend. Asthmatiker leiden oftmals unter dem zähen Sekret in ihren Atemwegen und das natürliche Abhusten ist mit großen Mühen sowie teilweise mit Schmerzen verbunden. Deshalb kann die Sauna auch in dieser Hinsicht die Symptome von Asthma bronchiale lindern.
Nicht zuletzt reduzieren Schwitzkuren das subjektive Stresserleben, das ebenfalls zu einer Verschlimmerung der Krankheitszeichen beitragen kann.
3. Asthma – Tipps für einen angenehmen und sicheren Besuch in der Sauna
Obwohl Schwitzkuren die Symptome der chronischen Atemwegserkrankung lindern können, sollten Sie als Asthmatiker einige Vorsichtsmaßnahmen beachten, bevor Sie sich erstmals in eine Sauna begeben.
3.1. Steigen Sie vorsichtig in die Welt des Saunierens ein
Nicht nur für Asthmatiker gilt: Hören Sie in der Sauna auf die Signale Ihres Körpers. Wenn Sie sich unwohl fühlen, Ihr Kreislauf überfordert ist oder die Atemnot zunimmt, dann verlassen Sie die Schwitzkabine.
Beginnen Sie mit kurzen Saunagängen, um die Reaktionen Ihres Körpers auf die außergewöhnlichen Bedingungen in der Sauna kennenzulernen. Nehmen Sie auf der unteren Bank Platz, da die Temperaturen dort am niedrigsten sind. Steigern Sie die Dauer der einzelnen Saunagänge langsam und probieren Sie aus, was Ihnen und Ihrem Körper guttut und wo Ihre Grenzen liegen. Dies gilt insbesondere dann, wenn Sie unter belastungsinduziertem Asthma leiden.
Vorsicht ist außerdem bei den Aufgüssen anzuraten. Besonders bei allergischem Asthma können die ätherischen Öle und Kräuter zu Reizungen der Atemwege führen. Fragen Sie vor dem Saunagang den Saunameister, welche Zusätze sich im Aufguss befinden. Wenn der heiße Dampf und die aufsteigenden Aromen bei Ihnen Husten, Atemnot oder andere Symptome verursachen, dann verlassen Sie die Sauna zügig.
3.2 Tragen Sie Ihren Inhalator bei sich
Jeder Mensch reagiert unterschiedlich auf die Hitze und die hohe Luftfeuchtigkeit in der Sauna. Um auf einen möglichen Asthmaanfall vorbereitet zu sein, tragen Sie bei jeder Schwitzkur Ihren Notfallinhalator bei sich. Schützen Sie den Inhalator vor der feuchten Luft und den hohen Temperaturen, indem Sie ihn in der Umkleidekabine aufbewahren. Wenn Sie zu plötzlichen und schwerwiegenden Asthmaanfällen neigen, wickeln Sie Ihren Notfallinhalator in ein Handtuch oder einen kleinen Gefrierbeutel, sodass er stets griffbereit ist.
3.3 Vermeiden Sie zu starke Abkühlung
Ob unter der Dusche oder im Tauchbecken: Eine Abkühlung mit eiskaltem Wasser gehört zu jedem Saunagang. Bei Asthmatikern kann dieses Ritual einen Asthmaanfall auslösen, denn durch die plötzlich auf den Körper einwirkende Kälte verengen sich die Blutgefäße und dadurch die Atemwege. Duschen Sie sich deshalb lauwarm ab, wenn Sie unter Asthma leiden. Schonen Sie Ihren Kreislauf, indem Sie zunächst Ihre Arme oder Beine und anschließend den Kopf sowie den Rumpf abduschen. Dadurch vermeiden Sie eine plötzliche Kontraktion der Blutgefäße im Körperzentrum und die Gefahr eines Asthmaanfalls.
4. Als Asthmatiker in die Sauna – in diesen Fällen verzichten Sie
Verzichten Sie auf den Gang in die Sauna, wenn Sie kurz zuvor einen Asthmaanfall durchgemacht haben. Gleiches gilt, wenn Sie erkältet sind oder an einer anderen Infektionskrankheit leiden. Infekte erhöhen die Körpertemperatur, was den Körper zusätzlich belastet und das Risiko von Asthmaanfällen steigert.
Der Deutsche Allergie- und Asthmabund mahnt Patienten zur Vorsicht, die sich aufgrund von allergischem Asthma einer Hyposensibilisierungstherapie unterziehen. Besonders zu Beginn der Behandlung sind Saunagänge aufgrund der Hitzeexposition zu vermeiden, da es zu einer Überforderung des Herz-Kreislauf-Systems kommen kann.
5. Alternativen zur Sauna für Asthmatiker
Die ätherischen Öle in den Aufgüssen oder die hohe Luftfeuchtigkeit machen manchen Asthmatikern zu schaffen, wenn sie eine Sauna besuchen. Falls der Saunagang deshalb zur Qual statt zum Wellnesserlebnis wird, bedeutet dies nicht, dass Sie auf die Freuden regelmäßiger Schwitzkuren verzichten müssen.
Probieren Sie verschiedene Saunatypen wie die Dampf- oder Infrarotsauna aus, wenn sich Ihr Asthma aufgrund der hohen Temperaturen oder Luftfeuchtigkeit in der finnischen Sauna verschlimmert.
6. Als Asthmatiker in die Sauna – aber sicher!
Schwitzkuren können die Symptome von Asthma lindern, indem sie die Lungenmuskulatur entspannen, das Immunsystem stärken und das Abhusten von Schleim erleichtern.
Hören Sie auf die Signale Ihres Körpers und tragen Sie Ihren Notfallinhalator bei sich, falls Ihre Lungen unerwartet stark auf die außergewöhnlichen Bedingungen in der Sauna reagieren.